Zu den kulturhistorischen Schätzen der Region um Stolpen gehören klangschöne Orgeln aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die in Werkstätten Orgelbauerfamilie Herbrig gefertigt wurden. Neun der insgesamt mehr als zwanzig Instrumente der Herbrigs blieben bis heute erhalten, werden regelmäßig bei Gottesdiensten, zu festlichen Anlässen und in Konzerten genutzt und bezeugen die Kunstfertigkeit ihrer Erbauer. Diese Orgeln zu pflegen und der Nachwelt zu erhalten, ist ein wichtiges Anliegen, dem sich u. a. eine Arbeitsgruppe der Kulturwerkstatt Stolpen widmet.
Christian Gottfried Herbrig (1772–1850) und sein Sohn Wilhelm Leberecht Herbrig (1810–?) kamen aus Taubenheim an der Spree. Gegen 1818 zog die Familie nach (Hinter-)Ottendorf um, wo sie ca. 10 Jahre wohnte. In dieser Zeit entstanden die ersten eigenen Orgelbauten der Werkstatt. Weitere Wohn- und Arbeitsorte der Herbrigs waren Altstadt bei Stolpen – hier starb Christian Gottfried Herbrig –, Langenwolmsdorf, Klein- und Großdrebnitz. 1871 wanderte Wilhelm Leberecht Herbrig mit seiner Familie nach Amerika aus. Einer seiner Nachkommen wurde dort ein angesehener Geigenbauer.