Die Burg Stolpen ist eine Abschnittsburg mit unterer und oberer Vorburg, sowie vorderer und hinterer Hauptburg. Jeder Abschnitt war separat zu verteidigen. Ihre heutige Erscheinung entstand als frühneuzeitliche Wehranlage zum Ende der Burgenzeit. Hauptbaumaterial war der örtliche sehr harte Basalt, baugeschichtlich eine Besonderheit. Die hochgotische Anlage der Bischöfe erfuhr unter den Kurfürsten einen Renaissanceumbau. Im Seigerturm haben sich in zwei Zimmern originale Ausmalungen des Hofmalers Heinrich Göding aus dieser Zeit erhalten.
Verfall und Sanierung
Bereits zur Mitte des 18. Jahrhunderts setzte eine bauliche Vernachlässigung ein. Eine preußische Besatzung brachte erste Zerstörungen. 1773 erging der kurfürstliche Befehl, keine Reparaturen an den Hauptgebäuden mehr auszuführen, einige Dachstühle wurden nachfolgend wegen Einsturzgefahr niedergelegt. Kaiser Napoleon ließ 1813 ohne Rücksicht in die Ruine eingreifen und sprengte bei seinem Abzug eine tiefe Presche in das Mauerwerk. Die schrittweise Sanierung begann 1859 mit König Johann. Eine umfassende Bauinstandsetzung gelang seit 1990.